FAQ Kontakt Impressum Datenschutz Spenden

Blut und Boden: (Dis)Kontinuitäten von völkischem Gedankengut seit 1945

10.09.2025 ‒ 12.09.2025, 13:00 PM‒13:30 PM

Conference

Weserbergland-Zentrum, Rathausplatz 7, 31785 Hameln

69. Bundesweites Gedenk-stättenseminar

Flyer für das 69. Gedenkstättenseminar in Hameln und Bückeberg zum Thema "Blut und Boden": (Dis)Kontinuitäten von völkischem Gedankengut seit 1945.
Flyer für das 69. Gedenkstättenseminar in Hameln und Bückeberg zum Thema "Blut und Boden": (Dis)Kontinuitäten von völkischem Gedankengut seit 1945.

„Blut und Boden“ stand im Nationalsozialismus für eine völkische Ideologie, die biologische Abstammung und Heimat verherrlichte und damit Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt legitimierte. Doch die Parole verschwand nicht 1945. Auch in der Nachkriegszeit wurde sie von rechtsextremen Gruppierungen aufgegriffen, transformiert und in aktuelle Debatten über Identität, Nation und Migration eingespeist.

Das 69. bundesweite Gedenkstättenseminar geht der Frage nach, wie Elemente dieser Ideologie bis heute fortwirken, welche Brüche und Kontinuitäten sich seit 1945 zeigen und welche Bedeutung diese Denkfiguren für aktuelle rechtspopulistische und extrem rechte Diskurse haben.

Programm

MITTWOCH, 10. September 2025

bis 13.00 Ankunft und Anmeldung

13.00–14.00 Mittagsimbiss

14.00–14.30 Begrüßung und Einführung in das Programm

Interaktive Begegnungsübung mit Vatan Ukaj (WERTansich(t)

Begrüßung: Jan Waitzmann (Dokumentations- und Lernort Bückeberg)

Frederik Schetter (Bundeszentrale für politische Bildung)

Julana Bredtmann (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors)

Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

 

14.30–15.30 Partizipativer Auftakt:

(Dis-)Kontinuitäten völkischer Ideologien und ihre Bedeutung für

die Arbeit von/an Gedenkstätten

Impulse von

Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Mattis Binner (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Jan Waitzmann (Dokumentations- und Lernort Bückeberg)

Moderation: Julana Bredtmann (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors)

und Vatan Ukaj (WERTansich(t))

 

15.30–16.00 Kaffeepause

16.00–17.00 Praxis trifft Praxis:

Info- und Kontaktbörse zu Stätten der NS-Propaganda

Kurzpräsentationen aus der Praxis verschiedener Einrichtungen, anschließend Raum

für Austausch, Vernetzung und Inspiration

Moderation: Mattis Binner (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten) und

Jan Waitzmann (Dokumentations- und Lernort Bückeberg)

17.00–17.15 Tageszusammenfassung und Organisatorisches

ab 18.00 Abendessen

 

19.00-20.30 Abendveranstaltung:

Filmschau und Gespräch

Borjana Gaković (Film- und Medienwissenschaftlerin)

Moderation: Julana Bredtmann (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors) und

Jan Waitzmann (Dokumentations- und Lernort Bückeberg)

 

 

DONNERSTAG, 11. September 2025

 

ab 8.00 Frühstück für Hotelgäste

9.00–9.20 Begrüßung und Einführung

Einführung von Bernhard Gelderblom (Historiker, Hameln): Der Bückeberg und der Hamelner

Waldfriedhof Am Wehl – Orte erinnerungskultureller Brüche und gesellschaftlicher Auseinandersetzung

mit der NS-Zeit im Weserbergland.

 

9.30–13.00 Exkursionen und thematische Rundgänge

Rundgang 1 Friedhof am Wehl

Der Friedhof am Wehl ist ein markantes Beispiel der Justizgeschichte und der Erinnerungskultur.

Auf dem Gräberfeld C I ruhen 139 Opfer des Zuchthauses, auf dem angrenzenden

Feld C III 201 von den Briten hingerichtete NS-Täter. In den 1970er-Jahren wurde Feld C I eingeebnet,

Feld C III später nach Protesten ebenfalls. Heute erinnert ein Denkmal an die Opfer;

ihre Gräber sind markiert. Hinweise auf die dort bestatteten Täter fehlen.

Rundgang 2 Dokumentations- und Lernort Bückeberg

Der Bückeberg bei Hameln war von 1933 bis 1937 Schauplatz der Reichserntedankfeste.

Bis zu einer Million Menschen versammelten sich jährlich. Der Ort war zentral für die nationalsozialistische

Propaganda und deren Strategie öffentlicher Mobilisierung. Nach 1945 geriet

der Bückeberg weitgehend in Vergessenheit. Erste Bemühungen um eine kritische Auseinandersetzung

stießen lange auf politischen und gesellschaftlichen Widerstand. Nach kontroversen

Auseinandersetzungen wurde 2021 der „Dokumentations- und Lernort Bückeberg“ eröffnet.

12.30 Abfahrt

13.00–14.30 Mittagessen

14.30–17.30 Parallele Workshops:

Reflexionen über (Dis)Kontinuitäten von völkischem Gedankengut in verschiedenen Kontexten

In fünf parallelen Workshops werden zentrale Begriffe, Bilder und Narrative der „Blut-und-

Boden“-Ideologie beleuchtet – von ihrer historischen Genese bis hin zu ihrer Wirkung in der

Gegenwart. Anhand konkreter Beispiele werden verschiedene Formen der sprachlichen und

visuellen Tradierung analysiert, um Reflexionsräume für mögliche Umgangsweisen mit ideologischen

(Dis)Kontinuitäten in der Vermittlungsarbeit an Gedenkstätten zu eröffnen.

Workshop 1 Volk, Raum und Gemeinschaft als Kernbegriffe völkischer Ideologie:

Wurzeln und aktuelle Diskurse

Jan Waitzmann (Dokumentations- und Lernort Bückeberg)

Wilfried Duckstein (Sachsenhain Verden)

Uwe Danker (Europa-Universität Flensburg)

Workshop 2 „Hermann Löns – Die Heide brennt“ in Vergangenheit und Gegenwart

Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Jens Christian Wagner (Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora)

Martin Raabe (Gruppe beherzt – für Demokratie und Vielfalt)

Stand 25.07.2025

Programm | Seite 3 von 3

Workshop 3 Deutsche Arbeit, Zwangsarbeit und Volksgemeinschaft: Die Ideologie des Arbeitsbegriffs

im Nationalsozialismus

Marcus Meyer (Denkort Bunker Valentin, Bremen)

Maike Weth (Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte, Salzgitter)

Workshop 4 (Nach)Wirkungen der NS-(Rassen-)Ideologie am Beispiel von Antisemitismus

und Antiziganismus.

Katrin Unger (Gedenkstätte Bergen-Belsen)

Juliane Wetzel (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)

Andrea Wierich und Bernd Grafe-Ulke (Kompetenzstelle gegen Antiziganismus KogA)

Workshop 5 Ausschluss und Abtransport der Jüdinnen und Juden im NS

Christoph Kreutzmüller (Stellv. Projektleiter/Deputy Project Director, #LastSeen: Bilder

der NS-Deportationen)

18.00–18.15 Organisatorisches

18.00–19.00 Abendessen

ab 19.00 Gemeinsamer Spaziergang zum Kulturzentrum Sumpfblume an der Weser

zum individuellen Erfahrungsaustausch und Ausklang

Hinweis: Eigenkosten

 

FREITAG 12. September 2025

ab 8.00 Frühstück für Hotelgäste

9.00–09.30 Rückblick/ Ausblick

Kurzpräsentationen zu 5 Workshops

Moderation: Cornelia Siebeck (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors)

9.30–10.30 Vortrag + Q&A: Historische Narrative und Geschichtspolitik der extremen Rechten nach 1945

Fabian Virchow (FORENA, Hochschule Düsseldorf)

Moderation: Cornelia Siebeck (Gedenkstättenreferat, Stiftung Topographie des Terrors)

10.30–11.00 Kaffeepause

11.00–12.15 Fishbowl-Diskussion: Erfahrungen und Handlungsstrategien im Umgang mit

geschichtspolitischen Anfechtungen

Impulse von Stefan Wilbricht (Gedenkstätte Moringen) und Stina Barrenscheen-Loster (Gedenkstätte

Schillstraße) über Erfahrungen vor Ort; Michael Sturm (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus

im Regierungsbezirk Münster) über die Handreichung „Positionierte Orte“; Uta George

(Verunsichernde Orte) über das Weiterbildungsangebot „Umgang mit rechten Positionen“ und

Jakob Schergaut (Friedrich-Schiller-Universität Jena) über das Portal „Geschichte statt Mythen“.

Moderation: Kristin Harney (Mobile Beratung Niedersachsen)

12.15–12.30 Tagungsreflexion und Feedback

Moderation: Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

12.30–13.30 Mittagsimbiss und Abreise

 



var _paq = window._paq = window._paq || []; /* tracker methods like "setCustomDimension" should be called before "trackPageView" */ _paq.push(['trackPageView']); _paq.push(['enableLinkTracking']); (function() { var u="https://matomo.buchenwald.de/"; _paq.push(['setTrackerUrl', u+'matomo.php']); _paq.push(['setSiteId', '25']); var d=document, g=d.createElement('script'), s=d.getElementsByTagName('script')[0]; g.async=true; g.src=u+'matomo.js'; s.parentNode.insertBefore(g,s); })();