Der Mythos über Flucht und Vertreibung
Viele behaupten, dass die Deutschen damals nur Opfer waren. Sie sagen, die Vertreibung sei ein „Völkermord“ oder eine „ethnische Säuberung“ gewesen. Diese Begriffe sind aber sehr hart und werden falsch verwendet. Die Wahrheit ist: Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Millionen Deutsche ihre Heimat verlassen. Aber die Vorgeschichte wird oft vergessen.
Nach dem Krieg wollten viele Länder sicherstellen, dass Deutschland keinen neuen Krieg beginnt. Deshalb beschlossen die Sieger des Krieges, dass Deutsche aus einigen Gebieten umgesiedelt werden. Die Idee war, dass es dort ohne deutsche Minderheiten weniger Konflikte gibt.
Die Vorgeschichte: Deutsche Minderheiten im Ausland
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg lebten viele Deutsche in Ländern wie Polen, Tschechien, Ungarn oder Rumänien. Manchmal gab es dort Spannungen. Vor allem in der Tschechoslowakei fühlten sich einige Deutsche benachteiligt. Aber gleichzeitig unterstützten viele Deutsche dort die Nazis.
1938 verlangte Adolf Hitler, dass das Sudetenland (ein Teil der Tschechoslowakei) zu Deutschland gehört. Er bekam, was er wollte. Ein Jahr später besetzte er das ganze Land. Dann begann der Zweite Weltkrieg.

Die NS-Zeit: Gewalt gegen andere Völker
Als Deutschland 1939 Polen angriff, begann ein brutaler Krieg. Viele Menschen wurden ermordet oder zur Zwangsarbeit gezwungen. Die Nazis wollten die eroberten Gebiete für Deutsche freimachen. Millionen Menschen wurden vertrieben oder getötet.
Die Nazis wollten auch den Osten „germanisieren“. Das bedeutet, dass sie viele Gebiete von Polen oder Russland mit Deutschen besiedeln wollten. Dafür mussten die ursprünglichen Bewohner weichen – oft mit Gewalt.
Warum flohen die Deutschen?
Als die deutsche Armee den Krieg verlor, rückte die sowjetische Armee immer weiter vor. Viele Deutsche hatten Angst vor Rache. Die NS-Propaganda erzählte ihnen, dass die Rote Armee besonders grausam sei. Teilweise gab es auch wirklich Gewalt durch die Rote Armee gegen Deuscteh.Viele Menschen flohen deswegen in Richtung Westen.
Als der Krieg vorbei war, beschlossen die Sieger, die Grenzen neu zu ziehen. Deutschland musste Gebiete an Polen und die Sowjetunion abgeben. Dort lebende Deutsche wurden umgesiedelt, um neue Konflikte zu verhindern.
Wie lief die Vertreibung ab?
Schon vor den offiziellen Beschlüssen vertrieben Polen und Tschechen viele Deutsche aus ihrem Land. Dabei kam es zu Gewalt und schlechten Bedingungen in Lagern. Die meisten Toten starben aber an Krankheiten oder Hunger, nicht durch direkte Gewalt.
Später wurde die Umsiedlung organisiert. Millionen Deutsche mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach Deutschland gebracht. Anders als oft behauptet, geschah dies meist mit Zügen, nicht nur zu Fuß.

Wie wird die Geschichte heute genutzt?
Heute erzählen manche Gruppen nur die deutsche Leidensgeschichte und blenden aus, was davor geschah. Rechte Parteien und Organisationen nutzen diese Geschichten, um Hass zu schüren. Sie tun so, als ob die Vertreibung unberechtigt war und als ob Deutschland noch ein Recht auf diese Gebiete hätte.
Dabei wird oft übersehen: Der Krieg wurde von Deutschland begonnen. Die Nazis hatten vorher Millionen Menschen vertrieben und ermordet. Ohne diese Vorgeschichte hätte es auch keine Vertreibung der Deutschen gegeben.