
Längst ist es nicht mehr nur ein randständiges Thema radikaler Neonazis:
Geschichtsrevisionismus, also die politisch motivierte Umdeutung der wissenschaftlich
etablierten Darstellung der Vergangenheit, hat sich in den breiten gesellschaftlichen Diskurs
eingeschlichen. Behauptungen wie "In Auschwitz wurde niemand ermordet", "Das Deutsche
Reich ist nie untergegangen" oder "Adolf Hitler war ein Kommunist" verhöhnen nicht nur die
Opfer des NS-Regimes, sondern fordern auch die Grundlagen unserer liberalen Demokratie
heraus. Jakob Schergaut ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Geschichte statt Mythen" am
Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena und erklärt, was es mit dem
Geschichtsrevisionismus auf sich hat, warum Menschen diesen Narrativen folgen und was die
sogenannten Reichsbürger wirklich glauben.