Woher kommen diese Geschichten?
Diese Erzählungen haben ihren Ursprung in der Propaganda der Nazis. Sie verbreiteten schon während des Krieges falsche Zahlen über die Opfer der Bombardierung. Nach dem Krieg übernahmen auch die DDR und später rechtsextreme Gruppen diese Geschichten. In den 2000er Jahren verbreitete die rechtsextreme NPD (heute „Die Heimat“) erneut die falsche Zahl von 250.000 Toten. Auch Politiker wie Björn Höcke oder rechte Zeitschriften wie das Compact-Magazin nutzen diese Erzählungen für ihre Zwecke.
Was stimmt wirklich?
Tatsächlich war Dresden aber keine unschuldige Kulturstadt, sondern ein wichtiger Standort für die Kriegsindustrie der Nazis. Viele Fabriken stellten Waffen und andere Kriegsgüter her. Die Stadt war ein militärisches Zentrum mit Kasernen und einer Luftkriegsschule. Zudem wurden tausende Menschen zur Arbeit gezwungen, darunter auch viele Juden und Jüdinnen. Die Bombardierung war daher kein bloßer Racheakt der Alliierten, sondern traf eine Stadt mit großer Bedeutung für den Krieg.

Warum halten sich diese Lügen?
Trotz der Ergebnisse aus der Forschung verbreiten Rechtsextreme weiterhin falsche Zahlen. Sie behaupten, es habe bis zu 300.000 Tote gegeben. Viele von ihnen seien Flüchtlinge gewesen, die nicht erfasst wurden. Doch dafür gibt es keine Beweise. Alle Opfer wurden gezählt, und die Zahl liegt bei etwa 25.000. Ein weiterer Mythos ist, dass alliierte Tiefflieger gezielt auf Menschen geschossen hätten. Historiker sagen jedoch, dass das wegen der starken Rauchentwicklung unmöglich gewesen wäre. Auch die Behauptung, dass Phosphorbomben den Feuersturm verstärkt hätten, stammt aus der NS-Propaganda und konnte nicht belegt werden.
Worauf zielt der Mythos ab?
Nach dem Krieg wurde die Erinnerung an die Bombardierung für politische Zwecke genutzt. In der DDR wurde die Zahl der Opfer ohne Grundlage auf 35.000 erhöht, um die West-Alliierten als „Kriegstreiber“ darzustellen. Nach der Wiedervereinigung versuchten Neonazis, die alten NS-Lügen wiederzubeleben. Doch durch den Einsatz von Historikern und die Arbeit der Zivilgesellschaft konnte ein ehrlicheres Gedenken etabliert werden. Heute erinnert man nicht nur an die Opfer der Bombardierung, sondern auch an die Rolle Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und die Verbrechen des NS-Regimes.