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Rheinwiesenlager

Die „Rheinwiesenlager“ sind ein Thema, das vor allem von Menschen mit rechtsradikalen Ideen oft besprochen wird. Sie sagen, dass die Alliierten (die Soldaten der USA, Großbritannien und Frankreich) im Jahr 1945 absichtlich deutsche Kriegsgefangene schlecht behandelt haben, um sich zu rächen. Sie behaupten, dass bis zu 1 Millionen deutsche Soldaten in diesen Lagern gestorben seien. Doch seriöse Forscher:innen sagen, dass es höchstens 40.000 Tote waren.

Blick eines amerikanischen Soldaten auf das Kriegsgefangenenlager in Remagen.
Blick eines amerikanischen Soldaten auf das Kriegsgefangenenlager in Remagen. ©Unbekannter Fotograf, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Remagen_enclosure.jpg, 13.08.2024

Woher kommt diese Idee?

Die Idee, dass die Alliierten die deutschen Soldaten absichtlich schlecht behandelt haben, stammt aus einem Buch. Es wurde 1989 von James Bacque veröffentlicht und heißt „Der geplante Tod“. In diesem Buch behauptet Bacque, dass die Alliierten gezielt dafür gesorgt haben, dass die Kriegsgefangenen wenig zu essen und zu trinken bekamen, damit viele von ihnen sterben. Er sagt, dass mindestens 800.000 bis 1 Millionen Soldaten in den Lagern gestorben seien.

Was ist wirklich passiert?

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war Europa sehr zerstört. Es gab viele Menschen, die keine Wohnung hatten, und es gab sehr wenig zu essen. Auch die Infrastruktur, wie Straßen und Bahnen, war kaputt. Die Alliierten mussten vielen Menschen helfen, die von den Nazis verfolgt worden sind oder kein Zuhause mehr hatten. Immer mehr deutsche Soldaten ergaben sich. Der Krieg war verloren. Die Alliierten nahmen Millionen von deutschen Soldaten gefangen und mussten auch diese versorgen. 

Die Lager

Im Frühjahr 1945 richteten die Amerikaner 20 Lager in der Nähe des Flusses Rheins ein, um die Soldaten unterzubringen. In diesen Lagern gab es keine richtigen Unterkünfte. Viele mussten draußen schlafen. Das Trinkwasser wurde gereinigt, um Krankheiten zu verhindern. Die Soldaten bekamen wenig zu essen, aber ab Juni 1945 wurde es besser. Die Bedingungen waren schwer, aber es gab keine absichtliche Misshandlung von den Wachen. Es gab jedoch vereinzelt Missbrauch und Gewalt.

Auf diesem Bild sehen sie die geografische Lage der insgesamt 23 Rheinwiesenlager
Lage der sogenannten Rheinwiesenlager zwischen April und September 1945. Bild: Maximilian Dörrbecker. ©Maximilian Dörrbecker

Die Zahl der Toten

Schätzungen über die Zahl der Toten in den Rheinwiesenlagern liegen zwischen 8.000 und 40.000. Diese Zahl basiert auf seriösen Forschungen. Die Zahl von 1 Millionen Toten ist also völlig falsch. Auch hatten die Amerikaner:innen keinen geheimen Plan, um besonders viele Deutsche umzubringen.  

Fazit

James Bacques Buch stellt die Geschichte der Rheinwiesenlager sehr falsch dar. Er wählt seine Quellen so aus, dass sie seine Theorie unterstützen. Viele der Geschichten, die er behauptet, stimmen nicht. Zum Beispiel gibt es keine Beweise für Massengräber, die es laut Bacque hätte geben müssen. Viele der Soldaten, die angeblich in den Rheinwiesenlagern gestorben wären, wurde schon 1944 im Kampf getötet. 

Viele Menschen glauben an Bacques Buch, weil es so klingt, als würde es geheime Informationen enthüllen. Außerdem wirkt es dann so, als seinen die Alliierten ähnlich schlimm wie die Nazis gewesen. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Die Haft in den Rheinwiesenlager war hart, aber es war keine absichtliche Vernichtung von Menschen.

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